Erasmus Plus

Impressions from abroad – Das Programm Erasmus Plus

Im Rahmen des Schulversuchs „Lernen in zwei Sprachen – Bilinguale Grundschule“ wurde die Anni-Pickert-Grundschule bereits im Januar 2017 in dieses Programm aufgenommen. Bei Erasmus Plus handelt es sich um ein von der europäischen Union gefördertes Bildungsprogramm für Schulen und Bildungseinrichtungen, das in unserem Fall Lehrern die Möglichkeit geben soll, andere europäische Schulsysteme kennen zu lernen, sich über fachliche Themen auszutauschen und Fortbildungen im Ausland zu besuchen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat unsere Schule die Möglichkeit, sich speziell zum Thema „Bilingualer Unterricht“ weiterzubilden und europäische Erfahrungen zu sammeln.

Diese Möglichkeit wurde von unseren im bilingualen Schulbetrieb eingebundenen Grundschulkolleginnen gerne genutzt. Neben den spezifischen Fortbildungen zu CLIL (Content and Language Integrated Learning), einem Prinzip des bilingualen Unterrichts, brachten vor allem die Hospitationen an verschiedenen Schulen im Ausland (z.B. Island, Finnland, Spanien und Schweden) viele neue Ideen und Innovationen in die Anni-Pickert-Grundschule. All diese Länder sind im Bereich bilinguales Lernen bereits einen Schritt weiter und haben teilweise seit vielen Jahren Erfahrung in diesem für uns noch neuen Feld. Doch nicht nur im Bereich Fremdsprachen konnte unsere Schule von dieser tollen Möglichkeit profitieren: Es gab auch zahlreiche Impulse im Hinblick auf die Unterrichtsgestaltung und die Organisation des Schulbetriebs. Leider lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort (beispielsweise der Klassengrößen oder der Herkunft der Schüler) und des teilweise sehr andersartigen Unterrichtsansatzes nicht alle Ideen 1:1 verwirklichen, bieten aber regelmäßig gedanklichen Input und neue Denkanstöße. Auch wenn nicht alle Ideen für unsere Schule geeignet sind, bietet Erasmus Plus doch die einzigartige Möglichkeit, über den eigenen schulischen Tellerrand hinaus zu schauen und auch die positiven Aspekte des eigenen Schulsystems erneut schätzen zu lernen.

April/Mai 2022: Lehrerinnen auf Tour in N – Iceland

Wir, Frau Ludwik und Frau Binz, hatten das große Glück im Rahmen des Erasmus+ Programms eine ganz besondere Fortbildung zu besuchen. Seit diesem Schuljahr findet wieder das Erasmus+ Projekt statt, welches uns aufgrund des Konzepts „Lernen in zwei Sprachen – bilinguale Grundschule“ an unserer Schule genehmigt wurde.
Am 02. April bzw. am 08. Mai hieß es „Auf nach Reykjavik, Island!“ Dort schallte uns „Góðan daginn!“ entgegen.
Beim Kurs „Smart teachers play more“ bzw. „Inspiring young language learners“ lernten Frau Binz und Frau Ludwik verschiedene Aktivitäten und Spiele kennen, die auf kindgerechte Art und Weise und mit viel Bewegung den Englischunterricht bereichern. Es wurden außerdem authentische, isländische Bilderbücher vorgestellt und der Einsatz im Unterricht erklärt.
Die LehrerInnen aus ganz Europa stellten sich gegenseitig Bewegungsspiele vor, die von allen TeilnehmerInnen mit Begeisterung getestet wurden.
Beim Stationentraining lernten wir, dass auch der Weg zwischen den einzelnen Aufgaben dank der Travel Mode – Karten auf sportliche Weise genutzt werden kann.
Der Besuch einer isländischen Schule stand ebenfalls auf dem Programm. So erhielten wir Einblick in das isländische Schulsystem.
Doch auch das Kulturprogramm kam nicht zu kurz: eine Stadtführung durch Reykjavik führte uns zur Hallgrimskirkja und über die Regenbogenstraße zur Harpa.
Die Ressourcenstärke Islands wurde uns beim Besuch des Geothermie-Kraftwerks verdeutlicht. Ganz Reykjavik wird durch die 300 Grad heißen Wasserdampfquellen mit warmem Wasser versorgt.
Ein besonderes Naturschauspiel waren der Geysir Strokkur sowie der Wasserfall Gullfoss. Im Nationalpark þingvellir standen wir auf der eurasischen und nordamerikanischen Kontinentalplatte.
Besonderheiten des Nordens erlebten wir auf unterschiedliche Weise: während Frau Binz noch Nordlichter bewundern konnte, gingen bei Frau Ludwik die Tage erst mit der Dämmerung um 23 Uhr zu Ende.
Um viele Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke reicher traten wir den Heimflug an und freuten uns darauf, alles Gelernte zusammen mit unseren SchülerInnen auszuprobieren.
Auch andere Kolleginnen nahmen an Fortbildungen im Rahmen des Erasmus+ Programms teil.

Elisabeth Ludwik
Birgit Binz

Auch Frau Unverzagt konnte durch Erasmus + am Ende des Schuljahres 2022 nach Island reisen. Sie erfuhr dort viel Neues, und das nicht nur für den Englischunterricht:

Ostern 2023: Mit Erasmus+ in Irland

In den Osterferien durfte ich zum zweiten Mal bei ERASMUS+ für Lehrer und Lehrerinnen teilnehmen.

Bei ERASMUS+ handelt es sich um ein europäisches Programm, bei dem Lehrer und Lehrerinnen aus verschiedenen Ländern miteinander und voneinander lernen. Dieser Austausch untereinander und der Blick über den eigenen Tellerrand ist enorm bereichernd für alle Teilnehmenden.

Dieses Mal ging es für mich für eine Woche nach Dublin, um dort mehr über Mindfulness (Achtsamkeit) im Unterricht zu erfahren: „Mindfulness – a Hands-on Approach“.

In den ersten Schuljahren in der Grundschule wird viel Wert auf eine Rhythmisierung des Unterrichts gelegt. Bisher habe ich mich dabei hauptsächlich auf Bewegungsspiele und körperliches Auspowern zwischendurch konzentriert. In der letzten Zeit kam ein neuer Schwerpunkt dazu: die Rhythmisierung des Unterrichtsvormittags durch Achtsamkeitsübungen.

Gezielte Entspannungs- und Atemübungen, das Einbeziehen aller Sinne in den Lernprozess und bewusste Pausen vom Alltag können den Kindern helfen, sich auf neue Lerninhalte wieder leichter einzulassen. Außerdem können diese Übungen dazu führen, dass sich die Lernatmosphäre verbessert und die Kinder ausgeglichener sind und sich im Klassenverband wohler fühlen.

Nachdem ich nun schon eine Weile versuche, neben den täglichen Bewegungsspielen, regelmäßig Übungen zur Achtsamkeit in den Unterrichtsvormittag aufzunehmen, hat mir die ERASMUS+ Fortbildung, neben dem kollegialen Austausch, das nötige theoretische Hintergrundwissen und zahlreiche  praktische Anregungen gegeben, um mit den Kindern mehr Achtsamkeit im Unterricht zu integrieren.

Larissa Unverzagt

Job – Shadowing (Praktikum) in Vantaa, Finnland

In den Osterferien, vom 10.04. – 14.04.2023, durfte ich ein Praktikum an einer Grund- und Mittelschule in Vantaa, Finnland absolvieren. Vantaa liegt in der südfinnischen Gegend Uusimaa und grenzt unmittelbar an Finnlands Hauptstadt Helsinki. Die Lehtikuusen koulu (Schule) unterrichtet Kinder und Jugendliche von der 1. bis zur 9. Klasse. Insgesamt besuchen 943 SchülerInnen die Schule und werden von 87 LehrerInnen unterrichtet.

Es ist bekannt, dass das finnische Schulsystem zu einem der besten gehört. Aus dem Grund war ich besonders gespannt und freute mich sehr auf mein Praktikum. Mein Aufenthalt in Finnland lässt sich mit den Worten Vertrauen, Freiheit, inklusiv und modern zusammenfassen.

Zwischen allen Mitgliedern der Schulfamilie (SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern) herrscht ein starkes Vertrauensverhältnis. Kindern in Finnland wird von Kindesalter an viel Vertrauen entgegengebracht. Es gibt in Finnland keinen Nachmittagsunterricht und eine Nachmittagsbetreuung gibt es nur für Kinder der 1. und 2. Jahrgangsstufe. Die Schultage sind recht kurz. Die SchülerInnen gehen nach dem Unterricht allein nach Hause, auch wenn die Eltern noch in der Arbeit sind.

Wie auch hier in Deutschland gibt es in Finnland einen verbindlichen Lehrplan. Wie die Inhalte des Lehrplans umgesetzt werden, darf jede Schule und sogar jede Lehrkraft eigenständig bestimmen. Schulleitungen und Eltern bringen den LehrerInnen dahingehend großes Vertrauen entgegen.

Die Schulen bekommen anhand eines Kriterienkatalogs Geld, welches sie frei in benötigte Mittel investieren können. So wird davon Unterrichtsmaterial, beispielsweise Scheren, Kleber, Farb- und Bleistifte sowie Bücher, Arbeitshefte und Blöcke gekauft. Damit wird Kindern aus allen sozialen Schichten der Zugang zur Bildung gewährleistet. Allen Kindern wird täglich eine warme Mahlzeit angeboten, ebenfalls kostenlos. Unterschiedliche persönliche Eigenschaften wie Lernschwierigkeiten oder Glaubensrichtungen werden ernst genommen. Auch eine Kleingruppe von nur drei buddhistischen Kindern beispielsweise wird von einer buddhistischen Lehrkraft unterrichtet.

Die Lehtikuusen koulu verfügte über Laptops in jedem Klassenzimmer für jedes Kind. Nach gemeinsamen Übungsphasen durfte mit Hilfe von Online-Lernspielen das Wissen vertieft und geübt werden. Teilweise werden auch Tests digital geschrieben und sogar ausgewertet. Auch der Schülerakt wird komplett digital geführt. Besonders nett und bequem fand ich, dass an der Schule alle Personen Hausschuhe trugen oder auf Socken gingen.

Ich konnte mich, obwohl meine Finnisch-Kenntnisse zu vernachlässigen sind, gut mit den SchülerInnen und LehrerInnen auf Englisch unterhalten und Land und Leben näher kennenlernen.

Vielen herzlichen Dank an Jenni Sipola, die mir dieses gewinnbringende Praktikum ermöglicht hat. Ich freue mich schon darauf, unsere finnischen Gäste im nächsten Schuljahr dann an unserer Schule begrüßen zu dürfen.

Elisabeth Ludwik

Erasmus-Fortbildungen von Birgit Binz im Schuljahr 22/23

Auch ich durfte im Rahmen des Erasmusprogramms dieses Schuljahr an einigen wunderbaren Fortbildungen teilnehmen, um für den Englisch- und bilingualen Englischunterricht optimal vorbereitet zu sein.  

Im August letzten Jahres besuchten Frau Ludwik und ich Florenz. Dort lernten wir im Kurs ,Creative Strategies for Language Teachers: Make it Easy, Make it Real!‘ Vieles, wie man den Unterricht mit Hilfe verschiedener Apps und spielerischer Programme interessanter machen kann.   

In den Faschingsferien hatte ich die Möglichkeit, in Amsterdam mehr darüber zu erfahren, wie man im Englischunterricht Diskussionen auch schon im Grundschulalter führen kann.  

In der immer stressiger werdenden Zeit ist es nötig, auch Entspannungsübungen zu kennen, diese als Lehrerin anzuwenden und gleichzeitig im Klassenzimmer mit den Kindern einüben zu können. Dies lernte ich in den Osterferien in Barcelona im Kurs ,Stress reduction‘‘.     

Last but not least stand in den Pfingstferien eine Woche das Erlernen von Softskills auf dem Programm in Lissabon.  

Nach all diesen erfahrungsreichen Wochen der Fortbildung, in denen ich unzählige wunderbare KollegInnen aus ganz Europa kennenlernen durfte, bleibt ein Gefühl der Dankbarkeit, so viel Neues erlebt zu haben und mit einem riesigen Schatz an neuen Lerninhalten, Erfahrungen und Ideen wieder in der Schule anzukommen und alles weiterhin  im Unterricht  auszuprobieren.   

Birgit Binz  

Erasmus+ Kurs „Introducing Yoga in the Primary School Classroom“

In den Sommerferien durfte ich an einem ERASMUS+ Kurs zum Thema “Yoga und Achtsamkeit in der Grundschule” teilnehmen. 

Zusammen mit den anderen Teilnehmer*innen aus ganz Europa habe ich mein Wissen über Yoga, Ent-spannungstechniken und Achtsamkeit erweitert, sehr viel selbst ausprobiert und am Ende ein Zertifikat zu “Yoga in der Grundschule” erhalten. 

Jetzt freue ich mich darauf, mein neu erworbenes Wissen mit den Kindern in der Schule anzuwenden. 

Larissa Unverzagt