Klingt komisch? Ja, es ist komisch – und zwar urkomisch. Das Buch „Finky-Joe – ein Haifisch will nach oben“ handelt von einem Hai, der Vegetarier ist, Lindenblütentee trinkt und weder schwimmen noch Blut sehen kann. Zu Beginn findet Finky-Joe nach einer anstrengenden und nahezu aussichtslosen Wohnungssuche beim Wiesel Pitsch unerwartet Unterschlupf. Dieser möchte mit seiner Firma „Pitsch Consulting“ seine Klienten aus dem Ort Haimat „nach oben“ befördern. Fortan verbringt das ungleiche Paar eine Menge Zeit miteinander – ob beim Fernsehschauen, im Supermarkt, am Badesee oder am Silvesterabend. Dabei schlittern sie aus einer skurrilen Situation in die nächste, doch irgendwie schaffen sie es, aus jedem Schlamassel heil herauszukommen – vielleicht, weil sie die Welt durch ihre „rosarote Brille“ betrachten, oder vielleicht, weil Finky-Joe „die Zähne“ und Pitsch „den – nötigen – Biss“ mitbringt.

Am Freitag, den 15. November, pünktlich zum Bundesweiten Vorlesetag, begeisterte der Kinderbuchautor Patricius Mayer, hauptberuflich Redakteur und Medienreferent für Schulen beim Bayerischen Rundfunk, sowohl die Grund- als auch die Mittelschüler mit seinem ungewöhnlichen Werk sowie seinem Talent, die Stimme perfekt zu verstellen. So erweckte er in der Aula der Anni-Pickert-Schule neben den beiden Hauptcharakteren auch andere Tiere zum Leben, wie z. B. die Nachbarin von Finky und Pitsch, „eine alte Ziege“, sowie einen „taburkmenischen Exil-Schakal“, eine „Schildkröten-Oma“ und zwei unter Burn-out leidende „Rockerschweine“, den bayerischen Herbert und den Wiener Kolinschki. Dabei ist Mayers stimmliches Repertoire noch viel größer, denn sein „Finky-Joe“ ist ursprünglich eine von ihm geschriebene und gesprochene Kinder-Podcast-Serie beim BR2. Hier spricht er alle 18 Rollen selbst!

Während beider Lesungen bezog Patricius Mayer sein junges Publikum mit ein und lockerte den Vortrag nicht nur mit seiner Mimik und Gestik auf, sondern auch mit Videobeiträgen und den liebevollen Zeichnungen, die von Christian Sonnberger stammen und auch im Buch zu finden sind. Am Ende konnten die Kinder Fragen stellen und natürlich auch ein signiertes Exemplar vom Autor höchstpersönlich erwerben.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim Elternbeirat der Anni-Pickert-Schule für die Kostenübernahme der Lesungen für die Jahrgangsstufen 3 bis 7 bedanken!
Fazit: Patricius Mayers Werk ist vielschichtig und subtil kritisch – eine moderne Fabel mit einer Portion Augenzwinkern. Definitiv nicht nur für Kinder lesens- und hörenswert!

(von Alice Fischer, Konrektorin Anni-Pickert-Schule)

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